Bodenbeläge und Restfeuchte-"Verträglichkeit"
Eigentlich verträgt KEIN Bodenbelag zu viel Restfeuchte !
Deshalb muss die Frage anders formuliert werden :
Welche Grundierung,
Ausgleichs-Spachtelmasse,
Klebstoff,
Bodenbelag,
kann wie viel Wasserdampf-DRUCK standhalten, aufhalten, abhalten,
der aus zu
viel Estrich-Restfeuchte-Menge entstehen will ???
Gibt es einen Wasserdampf-Verträglichkeits-Faktor
für Ausgleichsmassen, Klebstoffe,
Bodenbeläge, Beschichtungen, Imprägnierungen ?
Die Verträglichkeits-Rechnung ist einfach :
0,1 % Wasser im Estrich entspricht ~110
Gramm pro 1 m² / 5-cm-Estrichschicht.
110 Gramm flüssiges Wasser können
JEDEN Quadratmeter Bodenbelag beschädigen !
110 Gramm flüssiges Wasser können 6,647
m³ Luft wasserdampf-sättigen.
Wenn Wasserdampf-Sättigung eintritt, wird
WasserdampfDRUCK erzeugt.
0,03 bar WasserdampfÜBERDRUCK lassen
Bodenbeläge "hochgehen" !
Mit Wasserdampf-Überdruck treiben wir die
Wirtschaft an !
Das sollte für jeden Bodenbelag ein
Problem sein,
... WENN DIE ESTRICHMASSE ODER BETONMASSE WARM WERDEN KANN !
Eigentlich müsste JEDER UNBEHEIZBARE Estrich vor der
Belegung auf die
20°C-Ausgleichsfeuchte austrocknen, damit kein
Feuchteschaden zu befürchten ist.
Eigentlich müsste JEDER BEHEIZBARE Estrich vor der
Belegung auf die
42°C-Ausgleichsfeuchte ausgetrocknet werden,
damit kein Feuchteschaden zu befürchten ist.
(mit dem sogenannten
Belegereife-Heizen wird ein Estrich KEINESFALLS Belegereif !)
... weil kein Mensch wissen kann, welche Heiz-Gewohnheiten ein Bauherr
entwickelt !
Häufig können wir aber nicht warten bis sich die 20°C-Ausgleichsfeuchte eingestellt hat !
Deshalb gilt folgende Faustregel, die wir seit Jahren schadensfrei empfehlen :
20°C-Ausgleichsfeuchte
z.B.
1,2 DNS-%
PVC
+ 0,1 % = 1,3 DNS-% max. Messwert.
Parkett / Feinsteinzeug-Fliesen + 0,2
% = 1,4 DNS-% max. Messwert.
Teppich
+ 0,3 % = 1,5 DNS-% max. Messwert.
Stein
+ 0,4 % = 1,6 DNS-% max. Messwert.
unglasierte
Fliesen
+ 0,5 % = 1,7 DNS-% max. Messwert.
Mit dieser Faustregel kann es sein, daß man zu lange wartet,
bis der Estrich "trockener" wird, wenn
dieser schon die 20°C-Ausgleichsfeuchte erreicht hat !
Es kann aber auch sein, daß eine bestimmte Zementsorte eben noch weiter
austrocknen will,
als auf die o.g. Grenzwerte !
"Besser, DU, Bauherr böse, weil paar Wochen Einzugs-Verzögerung,
als ICH, Bodenleger böse, weil Feuchteschaden-Schuld !"